Fotoreise Irland Oktober 2024

15.10.2024 - Anreise nach Dublin und Weiterfahrt nach Nordirland

Lange musste ich in diese Jahr auf meinen grossen Urlaub warten aber nun ist es endlich so weit: Für etwas mehr als 2 Wochen geht es nach Irland zu einem Road Trip. Von Dublin aus werde ich mit dem Mietwagen zuerst nordwärts nach Nordirland fahren, wo ich in Ballygalley, einem kleinen Kaff etwa eine halbe Stunde hinter Belfast und direkt an der Küste gelegen, meine erste Nacht in einem Hotel verbringen werde. Danach geht es bis ganz in den Norden, der Causeway Coast entlang zurück nach Irland und weiter dem Wild Atlantic Way der Westküste entlang wieder südwärts. Noch weiss ich weder wo ich übernachten werde, noch wie lange ich wo bleibe oder wie weit ich dem Wild Atlantic Way folgen werden. Ich lass das alles auf mich zukommen... 

 


16.10.2024 - Der Causeway Coast entlang nach Ballycastle

Der Tag beginnt mit einem guten Irischen Frühstück und allem was dazu gehört. Und ich habe gelernt, dass ans Porridge Whiskey gehört. Die Iren sind mir echt sympathisch... Tschuldigung - die Nordiren 😁

 

Die Fahrt nach Ballycastle, wo ich für 2 Nächte in einem kleinen Airbnb Häuschen wohnen werde, dauert gemäss Google Maps eine gute Stunde - ich brauche vier. Die Fahrt der Küste entlang und vorbei an den 9 Glens ist einfach atemberaubend und so halte ich immer wieder an und geniesse die wunderschöne Gegend. 

 

Um 14.00h treffe ich mich mit Gerard in Ballycastle und er zeigt mir meine Unterkunft für die nächsten 2 Tage. Ein gemütliches Häuschen, perfekt gelegen. Ich packe kurz aus und mache mich dann sofort wieder auf den Weg der Küste entlang und fahre zum Ballintoy Harbour.  Der war offenbar schon Schauplatz in Game Of Thrones. Da ich Game of Thrones nicht gesehen habe, interessiert mich das herzlich wenig - ein Besuch lohnt sich aber dennoch, denn der Ort ist wunderschön und es gibt viel zu sehen und natürlich zu fotografieren. Es gibt einen schönen Wanderweg dem Meer entlang, vorbei an Schafen und Hasen bis zum Elephant Rock, einem Felsen der ein bisschen wie ein Elefant aussieht. Der Weg wäre noch weiter dem Strand entlang gegangen, ich bin dann aber umgekehrt, denn so langsam machte sich der Hunger bemerkbar. 

 

Auf der Rückfahrt habe ich noch einen kurzen Halt an einem Aussichtspunkt gemacht, von wo aus man auf die bekannte Carrick-A-Rede Rope Bridge - eine kurze Hängebrücke auf eine kleine Insel - sehen konnte. Danach gings auf direktem Weg  zurück in mein Häuschen und nach einer kurzen Dusche gleich ins nächste Pub zu ein paar Pints und einem Topf Muscheln. Was für ein toller erster Tag - so darf es gerne weitergehen... 😊


17.10.2024 - Dark Hedges, Giant's Causeway und viele mehr...

Da der Wetterbericht für den Morgen einen bedeckten Himmel vorausgesagt hatte, wollte ich es eigentlich gemütlich nehmen und auf den Sonnenaufgang direkt zu den Dark Hedges fahren. Ein Blick aus dem Fenster zeigte dann allerdings genau gegen Osten einen freien Himmel und bereits etwas Farbe, weshalb ich zügig los bin und direkt an den Strand gefahren bin, um die schöne Morgenstimmung zu fotografieren.

 

Nach der spontanen Fotosession am Stand bin ich dann wie geplant zu den Dark Hedges gefahren. Hierbei handelt es sich um eine weitere Game of Thrones Location. Ein Foto davon lohnt sich aber auch, wenn man so wie ich mit GoT nichts am Hut hat. Die knorrigen alten Buchen, welche die Strasse überdecken, geben wirklich ein ganz fantastisches Fotosujet ab. 

 

Danach bin ich relativ schnell weiter zum Giant's Causeway. Ich wollte möglichst früh da sein, um dem grössten Touristenansturm etwas zu entkommen und tatsächlich waren erst ein paar wenige Leute da und so konnte ich dieses UNESCO Weltkulturerbe in Ruhe geniessen. Auf dem Rückweg zum Parkplatz sind mir dann massenhaft Touristen entgegen gekommen, es hat sich also gelohnt früh da zu sein. 

 

Weiter ging es dann nach Portrush, wo es endlich einen Kaffee und einen Scone gab und zwar im Beach Café Arcadia. Dem meist fotografierten Gebäude von ganz Nordirland wie mir eine Einheimische versicherte, als auch ich ein Foto dieses wirklich schönen Gebäudes machte. 

 

Auf dem Rückweg machte ich zuerst einen kurzen Halt an einem Aussichtspunkt von wo aus man auf der einen Seite den Wishing Arch und auf der anderen Seite die Ruine von Duncluce Castle sehen konnte. Danach gabs noch einen Abstecher nach Portballintrae mit einem schönen Strand, an dem es richtig grosse Wellen hatte. Danach weiter zum Dunseverick Harbour den man sich wohl hätte schenken können. Allenfalls hätte man von hier eine Küstenwanderung starten können, dazu war ich aber definitiv schon zu lange unterwegs und entsprechend schon wieder hungrig und müde. Deshalb bin ich dann nach Hause gefahren und habe etwas gegessen, ein paar Bilder bearbeitet und mich noch kurz etwas hingelegt. 

 

Als ich am späten Nachmittag kurz raus schaute was das Wetter macht, hat mich direkt ein Regenbogen angelacht der natürlich nicht unfotografiert blieb. Der Blick zum Himmel versprach zudem einen schönen Abend und so habe ich den Tag beendet, wo er begonnen hatte: am Ballycastle Beach. Diesmal bin ich allerdings länger geblieben und habe noch einen langen Spaziergang den ganzen Strand entlang gemacht. Ein wirklich schöner Ort und die Abendstimmung wurde immer schöner und so gab es auch noch ein paar tolle Bilder zum Abschluss. 


18.10.2024 - Von Nordirland ins nördliche Irland nach Malin Head

Heute musste ich die spannende Causeway Coast und das schöne Nordirland schon wieder verlassen - meine Reise geht weiter und ich fahre über Londonderry zurück nach Irland und weiter bis nach Malin, wo ich 2 Nächte bleiben werde. 

 

Es war schon in der Nacht relativ stürmisch, weshalb ich es am Morgen nicht sonderlich eilig hatte. Gemütlich packte ich meine 7 Sachen und verliess mein hübsches Bungalow 'Windsong' gegen 9.00 Uhr. Ich folgte wiederum der Causeway Coastal Route und machte zwischendurch trotz des windigen und regnerischen Wetters ein paar Stopps. Den ersten Halt legte ich beim Kinbane Castle ein. Vom 'Castle' ist zwar nicht mehr allzu viel übrig, aber was von der Burg noch übrig ist, steht auf einer spektakulären Landzunge. Vom Parkplatz auf der Klippe geht es über einen Pfad und viele Stufen hinunter bis zum Meer und wieder hoch  zur Burg. Auch wenn der Rückweg die vielen Stufen wieder hoch einigermassen beschwerlich ist, hat sich der Abstecher doch gelohnt. 

 

Danach gab es erst einmal ein Frühstück bestehend aus 2 Croissants und einem Kaffe in einem schönen Coffee Shop direkt an der Strasse bevor es weiter ging zur nächsten Ruine - dem Dunluce Castle. Dieses ist viel grösser als Kinbane Castle und auch besser erhalten obwohl natürlich auch nur eine Ruine. Den Eintritt von 6 Pfund gönne ich mir ausnahmsweise und schaue mir die Ruine an. 

 

Den nächsten Halt gabs beim White Rocks Beach - einem wirklich traumhaft schönen, langen Sandstrand an dem trotz Wind und Wetter einige Leute spazierten und eine Familie ist sogar die Sanddünen runter gesurft. Allerdings hatten offensichtlich nicht alle gleichviel Spass dabei... 🥲

 

Danach bin ich ein längeres Stück durchgefahren - das Wetter wurde jetzt wirklich grauslig und zudem kam ich in die Nähe von Londonderry, der zweitgrössten Stadt Nordirlands, und so nahm auch der Verkehr zu. Londonderry liess ich dann aber links liegen und begab mich - zurück in Irland - direkt auf den Wild Atlantic Way, dem ich nun die nächsten 2 Wochen mehrheitlich folgen werde. 

 

Auf dem Wild Atlantic Way gab es einen kurzen Halt am Inishowen Head. Hier gab es einen kleinen aber schönen Sandstrand mit einem Leuchtturm nebenan. Nach ein paar Fotos bin ich aber direkt weiter weil es wieder zu regnen begann. Weiter ging es über einen kleinen Pass mit Aussicht über die Bucht hinüber auf Nordirland. Nach einem kurzen Fotostopp ging es direkt nach Malin wo ich mich mit Graham traf, der mir mein Appartement zeigte.  Allerdings habe ich nur kurz den Koffer deponiert und bin direkt noch weitergefahren bis zum Malin Head, dem nördlichsten Punkt von Irland. Das Wetter wurde jetzt auch wieder etwas besser und am Horizont zeigte sich sogar noch etwas Farbe. 

 

Auf der Rückfahrt nach Malin gab es noch einen Halt in der Seaview Taverne. Auch hier probierte ich die Muscheln und die waren wieder ausgezeichnet. Zurück in Malin habe ich dann noch die Steinbrücke am Ortseingang fotografiert und liess den Tag danach bei einem Bier im Pub gleich neben der Brücke gemütlich ausklingen. 


19.10.2024 - Ein Tag auf der Inishowen Halbinsel

Der Tag ging schon früh los und ich war bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang wieder beim Malin Head, dem nördlichsten Punkt von Irland. Der Wetterbericht versprach einen schönen Morgen, das wollte ich natürlich ausnützen. Allerdings war es dann fast zu schön, sprich es hatte kaum Wolken am Himmel und die Farben vor Sonnenaufgang waren zudem eher dezent - aber schön wars allemal. Ich habe noch im Halbdunkel einen Spaziergang der Küste entlang gemacht zu einer Felsspalte mit dem Namen 'Hell's Hole' und habe dazu der tosenden Brandung unter mir zugeschaut. Ich war von den riesigen Wellen so fasziniert, dass ich sogar den eigentlichen Sonnenaufgang verpasst habe. Die Sonne stand dann schon ein Stück über dem Horizont als ich zurück beim Malin Head war und hat die Landschaft gegen Osten in ein wunderschönes goldenes Licht getaucht. 

 

Ich bin danach relativ direkt - nur mit einem kleinen Umweg - zurück in mein Appartment gefahren. Die Vermieter haben mir verdankenswerter Weise den Kühlschrank mit diversen Frühstücksleckereien gefüllt und so hatte ich mir vorgenommen, für einmal gemütlich zu frühstücken. Es gab Spiegeleier mit Speck und Würstchen, dazu Toast. 

 

Am Nachmittag habe ich dann die Gegend noch ein bisschen erkundet.  Zuerst habe ich den schönen Culdaff Beach besucht und einen längeren Spaziergang gemacht. Erstaunlicherweise hatte es hier doch einige Badende - ich hatte Winterjacke und Mütze an 🥶   Ausserdem hatte es auch hier wieder  ziemlich grosse Wellen. Es war den ganzen Tag über schon windig

 

Danach fuhr ich noch an einen anderen Strand - den Five Finger Strand. Der heisst so, weil die Dünen hinter dem Strand aussehen wie 5 Finger. Es war gerade Ebbe und weil der Strand sehr flach ist, war das Wasser relativ weit weg und hat wunderschöne Strukturen im Sand freigelegt. Ein wirklich tolles Fotomotiv. 


20.10.2024 - Stürmische Fahrt zum Fanad Leuchtturm

Nach 2 Tagen in Malin auf der Inishowen Halbinsel ging es heute weiter zum Fanad Leuchtturm. Ich habe ganz in der Nähe des Leuchtturmes ein Cottage gemietet für eine Nacht und habe mich um 16.00h mit den Vermietern beim Leuchtturm verabredet. Ich hatte also genügend Zeit für die Fahrt und konnte es am Morgen gemütlich nehmen und noch einmal in aller Ruhe frühstücken, bevor ich mich dann von Graham und dem Appartement verabschiedet habe.

 

Es hatte schon in der Nacht ziemlich gestürmt und es war auch für den heuten Tag Sturm angesagt - Sturmtief Ashley ist im Anmarsch. Am Morgen war es zwar noch sonnig, hat aber bereits stark gewindet. Ab Mittag kam dann zeitweise starker Regen dazu. Das führte dazu, dass ich eher weniger Stopps machte und es so auch nicht viel zu fotografieren gab. Einen ersten kurzen Fotostopp legte ich an der Pollan Bay ein, einen nächsten auf einem kleinen Pass, dem Gap of Mamore. Da ich aufgrund der wenigen Stopps mehr als genug Zeit hatte und der Regen sich gerade mal etwas zurückhielt, habe ich einen Stopp in Letterkenny gemacht, eine kleine Stadt mit einer schönen Kathedrale. 

 

Danach gings weiter alles der Küste entlang. Es wäre bestimmt eine wunderschöne Fahrt gewesen, aber zeitweise habe ich kaum das Meer gesehen, obwohl ich direkt daneben war. Kurz vor 16.00h war ich dann beim Leuchtturm und hatte gerade genug Zeit um ein erstes Foto vom Leuchtturm zu machen, bis  kurz nach mir auch Joan eingetroffen ist. Sie hat mich dann zum Cottage eskortiert und hat mir alles gezeigt. Sie hat mir sogar extra noch ein frisches Rosinenbrot gebacken und ein paar Snacks bereitgestellt... ach was sind die Leute hier alle so nett 🥰

 

Das Cottage ist wirklich ein Traum - ruhig, abgelegen und mit einer wunderschönen Sicht auf den Atlantik. Da sich Ashley draussen wieder ziemlich austobte mit allem was sie hatte, habe ich zuerst etwas ausgepackt und noch etwas am Blog geschrieben. Als dann kurz vor Sonnenuntergang der Regen für einen Moment aufhörte, bin ich doch noch einmal zum Leuchtturm gefahren und habe diesen in der Abendstimmung fotografiert. Der farbige Sturmhimmel war wie gemacht für eine Langzeitaufnahme, was bei dem Wind allerdings gar nicht so einfach ist. Etas geschützt hinter einer kleinen Mauer hat es dann jedoch ganz gut geklappt. Je nachdem was Sturm Ashley dazu sagt, werde ich dann Morgen zum Sonnenaufgang noch einmal zum Leuchtturm fahren. 


21.10.2024 - Weiter dem Wild Atlantic Way entlang nach Dungloe

Der Sturm hat sich zum Gllück irgendwann in der Nacht gelegt und so bin ich am Morgen schon früh aufgestanden und noch vor Sonnenaufgang noch einmal zum Leuchtturm gefahren, um diesen schönen Leuchtturm auch in der Morgenstimmung noch zu fotografieren. Da der Wind nun nicht mehr so stark war wie noch am Vorabend, war ich auch in der Auswahl meines Standortes und somit auch bei der Bildkomposition etwas freier. 

 

Danach bin ich direkt noch ein Stück weitergefahren zum Great Pollet Sea Arch - dem grössten Felsbogen an Irlands Küste. Der hat mich dann aber um ehrlich zu sein nicht sonderlich fasziniert. Zum einen musste man vom Parkplatz aus relativ weit laufen und dann wäre genau in die andere Richtung das Licht an diesem Morgen super gewesen, dort gabs aber leider nichts zu fotografieren. So habe ich dann nur schnell das obligate 'Touristen-Föteli' geschossen, und wurde dabei zu allem Überfluss auch noch von einer grossen Welle fast bis nach Schottland gespült. So bin ich dann relativ genervt und bis fast zu den Hüften platschnass wieder den ganzen Weg zurück zum Auto gestapft. 

 

Zurück im Cottage gabs dann dafür noch gemütlich Frühstück bevor ich mich wieder auf den Weg machen musste. Allzu gerne wäre ich noch länger an diesem schönen Ort geblieben, aber ich hatte mir für die nächsten 3 Nächte bereits eine AirBnB Wohnung in Dungloe  gebucht. Zum Abschied gabs dann dafür noch ein Erinnerungs-Foto vom Cottage in dieser unglaublichen Lage. Danach gings dann wieder los alles dem Wild Atlantic Way entlang. Es war heute um einiges schöner zum fahren als noch am Vortag. Es hat zwar auch immer mal wieder geregnet zwischendurch aber grösstenteils war es sonnig und so konnte ich heute wieder ein paar Stopps mehr machen und immer mal wieder ein Foto schiessen. 

 

Gegen 15.00h bin ich in meinem neuen 'Zuhause' angekommen, ein kleines Reihen-Einfamilienhäuschen in einer ruhigen Wohngegend. Ganz was anderes natürlich als noch gestern, aber durchaus zweckmässig und zum ersten Mal habe ich sogar eine Waschmaschine. Das nütze ich natürlich gleich aus und schmeisse meinen halben Koffer in die Maschine und gehe dann ins nächste Geschäft zum Einkaufen. Fotografiert wird heute nicht mehr und noch nicht einmal ins Pub mag ich mehr. Die viele Fahrerei der letzten 2 Tage hat ihre Spuren hinterlassen, ich bin fix und fertig... und so mache ich mir heute einen gemütlichen Abend zuhause und gehe früh ins Bett. 

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